Viktor ist ein komischer Kauz:
Er ist viel zu dünn und viel zu blass
Er arbeitet in einem Leichenhaus,
Wichtig dabei ist ihm der Spaß...
Manchmal, wenn es schon dunkel ist,
Bringt er sich Arbeit mit nach Haus
Einen Fuß, einen Kopf, etwas Haut -
Und dann arbeitet er bis der Morgen graut...
Willst du mir nicht etwas geben,
Damit mein Kuss nicht schmeckt so fad?
Durch dies Fleisch fließt noch kein Leben,
Kalt die Haut und dennoch zart
Viktor fühlt sich fremd und allein,
Denn er hat Angst vor dieser Welt
Doch bald schon soll alles anders sein:
Er schafft sich den Menschen, der ihm gefällt
Aufwändig steht der Tisch gedeckt,
Gut temperiert ein erlesener Wein
Frisches Obst und ein Rosengesteck -
Viktor will nie mehr speisen allein
Willst du das Feuer nicht entfachen,
Bis es vollbracht dich nicht mehr schonen,
Nacht um Nacht bei mir wachen?
In diesem Körper lass mich wohnen
Heute ist es im Haus ganz still,
Denn dies ist eine besondere Nacht
Um einen Kopf mit Gedanken zu füllen,
Hat Viktor ein Gehirn mitgebracht
Alles, was Viktor sucht, ist Liebe,
Die er nirgendwo finden kann,
Liebe und Wärme,
Und so schmeißt er die Maschine an...
Viktor will nicht mehr einsam sein -
Heute ein Arm, morgen ein Bein
Zum Leichenschmaus den besten Tropfen
Viktor! Komm, schenk nochmal ein
Auf die Liebe und den Tod
Auf die Liebe und den Tod
Die Liebe, die du immer gewollt,
Den Tod, den du dir ins Haus geholt
Nur Leben atmen, mehr will ich nicht,
Den Glanz der Sterne am Himmelszelt
Durch diese Augen dringt kein Licht
Lass sie nicht dunkel, meine Welt
Das Werk ist vollbracht
Und so steht sie da in voller Pracht
Ein Traum von Weib im Totenkleid
Ein Traum von Weib im Totenkleid
Und stockend kommen die ersten Worte
Aus dem zusammengeflickten Gesicht
Eine Träne der Freude auf Viktors Wange,
Als sie spricht: Füttere mich!