Der immerwährende Regen hat den Boden längst durchtränkt.
Auf diesem Grund kann kaum was stehen und trotzdem muss es höher gehen.
Denn ein mächtig Bauwerk hier weit hoch in den Himmel ragt.
Darin Einfalt sich tummelt und mit Dekadenz sich paart.
Doch droht bald zu versinken dieser Turm unter seiner Last,
Auf dieser unstet Scholle aus Schlamm, Schlick und Morast.
Denn wer ihn betritt, sich darum keinen Gedanken macht.
Dass, was sich so hoch erhebt, auf diesem Grund nicht sicher steht!
Und während uns das Regenwasser über das Gesicht rinnt,
Sichern wir das Fundament!
Und während tiefe Sehnsucht brennt,
Sichert Kopflast das Fundament.
Und während die Spitze hoch oben im Sturm schwankt,
Lehnen sich dort Menschen raus, ein jeder um sein Heil bangt,
Greifen Hände gierig in den Himmel nach Gott.
Doch dort finden sie IHN nicht und Körper fallen in die Tiefe...
Mehr Wolken ziehen auf und der Himmel verdunkelt sich.
Der Sturm nimmt an Stärke zu, das Treiben findet keine Ruh'.
Um Nachdrängen zu verhindern, weil man lieber unter sich bleibt,
Schließen sie die Tore unter Geschrei nach Gerechtigkeit.
Denn der Mob will Gerechtigkeit.
Doch nur Geschrei danach ist was ihm bleibt.
Mein alter Freund Friedrich nannte es einst Sklavenmoral.
Ist es also wider die Natur oder wieder nur Natur?
Und während Regen unterspült das tragende Fundament,
Fängt man oben an zu sprechen, wie uns hier unten scheint gänzlich fremd.
Denn nicht zu höherem Menschsein wurde dieses Werk erbaut,
Sondern um auf die herabzusehen, die noch immer unten stehen!
Und während der Regen immer weiter in den Grund sinkt,
Sichern wir das Fundament!
Und während tief die Seele brennt,
Sichert Kopflast das Fundament.
Und während der Regen tiefer in den Boden dringt,
Das Erdreich aufweicht und mancher Glaube im Schlamm versinkt,
Brauchen wir mehr von dem Stoff, der zusammenhält.
Brauchen wir mehr von dem Geist, aus dem sich nährt die Welt.
„Und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das war voll lästerlicher Namen und hatte sieben Häupter und zehn Hörner. Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Gold und Edelsteinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll von Gräuel und Unreinheit ihrer Hurerei, und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis" (Offenbarung 17, 3-6)
Und kaum fällt das Tor ins Schloss, schlägt ein Blitz in die Spitze ein.
Die oberste Etage geht in Flammen auf und Menschen schreien.
Und wer es nicht gleich mitbekommt, steht gaffend anderen im Weg.
An der Spitze tobt das Feuer, während Sturm durch die Gänge fegt!
Und während hoch oben die Spitze in Rauch hängt,
Sichern wir das Fundament!
Während sturmangefacht das Feuer hochlodernd brennt,
Sichert Kopflast das Fundament.
Und während sich das Feuer schnell durch die Etagen frisst,
Hysterie und Panik Menschen übereinander hinweg steigen lässt,
Hören wir sie innen drängen gegen das Tor.
Doch wir können es nicht öffnen, denn die Flügel gehen nach innen auf...
Und war hier vielleicht auch höherer Macht Hand im Spiel,
Ist es doch stets ein Mensch, der folgt falschem Ziel.
Wir schätzen sie nicht besonders, die Hure Babylon,
Führt der Weg zurück zur Quelle, doch stets gegen den Strom.
Und es ist ein Wort, dem sie folgen und es ist mächtig und wiegt schwer. Und es ist falsches Ideal, das Herz von Kopf trennt, und das aufzuweichen sucht selbst das mächtigste Fundament...