Ihr fragt mich, wo die Blumen sind,
die Blumen rot und blau.
Ich weiß, wo sie geblieben sind,
ich weiß es ganz genau.
Die Starken haben sie zertreten,
die Klugen sie zerpflückt,
sie sind verdorrt in unser'n Städten,
am Fortschritt glatt erstickt.
Ein Kind jedoch hat sie gemalt
mit seiner kleinen Hand,
nun blühen sie im Hinterhalt,
an einer Häuserwand.
Das ist es, wo die Blumen sind,
die Blumen rot und blau,
das ist es, wo die Blumen sind,
ich weiß es ganz genau.
Es hat der Neid sie ausgerissen,
die Schlauheit sie verkauft,
so manches Lied hat sie verschlissen,
und Bosheit sie zerrauft.
Doch ich kenne einen Mann,
ihr lacht meist über ihn,
der pflanzt sie voller Liebe an,
seht' nur genau mal hin.
Das ist es, wo die Blumen sind...
Der Eilige hat sie verloren,
der Zweifler sie verpaßt,
beim Tüchtigen sind sie erfroren,
beim Angeber verblaßt.
Nur einer hat sich was gedacht
und nahm' sich ihrer an.
Er hat sie seiner Frau gebracht,
als er nach Hause kam.
Das ist es, wo die Blumen sind...