D'Artagnan:
Vater - mit dir verliere ich so viel
Wie soll ich ohne dich ans Ziel gelangen
Vater - du hast mir alles beigebracht
Nun bist du in die ewge Nacht gegangen
An jenem Sommertag als ich mit dir auf unsrer Wiese lag
Da sprangst du auf und riefst „mein Sohn, komm hol mich ein"
Wie froh dein Lachen klang, du warst voll Lebenskraft und Tatendrang
Du standest groß und stark vor mir im Sonnenschein
Vater - so wie du, so wollt ich sein
Wo ist der Sommertag, als du mir zeigtest, was ein Mann vermag
Du nahmst mich in den Arm und lächeltest mir zu
Vergangen ist der Tag, den ich als Schatz in meinem Herzen trag
Ich seh dein Bild vor mir bei allem, was ich tu
Vater - werd ich jemals so wie du?
Vater - so stark, so stolz wie du
Athos, Aramis und Porthos finden sich zum Degenkampf ein.
Athos:
Du bist tatsächlich erschienen. Das nenn ich Schneid!
Meine Sekundanten, wo sind deine?
D'Artagnan:
Geht's auch ohne?
Athos:
Mir solls Recht sein. Bist du bereit?
Porthos:
Einen Augenblick, ich duelliere mich mit dem Bürschchen!
D'Artagnan:
Nein, ihr seid erst um 7 dran!
Aramis:
Aber wollten wir uns nicht um 8…?
Porthos:
Dazu wird's nicht kommen, wenn ich ihn in der Mangel hatte!
Athos (lacht):
Da hat der Grünschnabel euch ja beide gründlich zum Narren gehalten!
Aramis:
Nichts da, ich...
(Athos, Aramis und Porthos streiten sich darum, wer nun zuerst kämpfen darf)
D'Artagnan:
Verzeihung meine Herren, wenn ich mich einmische. Aber, soll das hier ein Wort- oder ein Degengefecht werden?
Athos:
Der Junge hat Recht.
Aramis:
Nun denn Athos, fang an. Aber - lass etwas übrig für uns.
(Athos will anfangen, hält den Degen in der rechten Hand, zuckt aber vor Schmerz kurz zusammen und hält sich den rechten Oberarm)
D'Artagnan:
Ihr seid verletzt!
Athos:
Mach dir keine falschen Hoffnungen! So etwas pflege ich mit links zu erledigen.
(Duell beginnt - Rochefort kommt mit seiner Leibgarde hinzu)
Rochefort:
Halt! Duelle sind bei Strafe verboten, wie euch wohl bekannt sein dürfte!
Porthos:
Sieh mal einer an, der Bluthund des Kardinals! He, Rochefort, ich würde euch ja bitten, ausnahmsweise mal beide Augen zuzudrücken! Aber das wäre in eurem Fall wohl etwas zu viel verlangt!
Rochefort:
Euch Musketieren wird das Lachen schon noch vergehen!
D'Artagnan:
Ihr seid Musketiere!
Rochefort:
Ja leider...
D'Artagnan:
Ich bin den ganzen Weg nach Paris gekommen, um einer von euch zu werden!
Rochefort:
He du da, verschwinde! Die anderen drei: festnehmen.
(Nun geht der Kampf mit der Leibgarde los)
Rochefort:
Eingebildete Narren! Wir sind zu siebt, ihr zu dritt!
D'Artagnan:
Zu viert! (und kämpft mit)
Aramis:
Einer für alle!
Aramis, Athos, Porthos, D'Artagnan:
Und alle für einen!
(Kampf dauert an. Rochefort wird arg verletzt.)
Rochefort:
Macht sie fertig!
(Die Leibgardisten werden ebenfalls sehr in Mitleidenschaft gezogen)
Rochefort (zu D'Artagnan):
Dir Freundchen kann ich nur raten, mir in Zukunft aus dem Weg zu gehen!
Und ihr (an Athos, Porthos und Aramis gewandt) - euch drei melde ich dem Kardinal!
Porthos:
Gottchen, ich mach mir in die Hose!
Aramis:
Oh, das könnte ins Auge gehen! Haltet lieber die Klappe.
Rochefort:
An Richelieu kommt in diesem Staate niemand vorbei. Ihr tätet gut daran, ihm mehr Respekt zu zollen.
Athos:
Respekt zollen wir allein unserem König!
Athos, Porthos, Aramis:
Vive le roi, vive la france!
(Rochefort zieht mit seiner Leibgarde von dannen)
Athos (zu D'Artagnan):
Und du bist ein vorwitziger, tollkühner, übermütiger und ungehobelter Flegel!
Porthos (schlägt Athos auf den verletzten Arm):
Genau wie du als junger Spund!
D'Artagnan:
Ihr seid Musketiere - aber die Kerle eben, was waren die?
Athos:
Leibgardisten des Kardinals. Offiziell gehören wir sogar demselben Regiment an.
Porthos:
Denn Richelieu ist machtgierig.
Aramis:
Er sägt an Ludwigs Thron.
Athos:
Und der wackelt schon bedenklich.
Porthos:
Er hat den König so lange beschwatzt bis wir der Kardinalsgarde einverleibt wurden.
Aramis:
Doch unserem König haben wir den Treueid geleistet…
Porthos:
…nicht dem Kardinal!
Aramis:
Komm doch heute an die Treppe des Louvre, der König hält dort eine Audienz ab. Da siehst du ihn höchstpersönlich!
Porthos:
Und den Kardinal auch, der nicht nur wie Gott in Frankreich lebt, sondern sich auch dafür hält.
Athos:
Wie heißt du eigentlich?
D'Artagnan:
D'Artagnan.
Aramis:
War nicht dein Vater bei den Musketieren?
D'Artagnan:
In der Tat.
Aramis:
Ein tapferer Soldat.
D'Artagnan:
Ihr kanntet ihn?
Athos:
Er war der Mutigste von uns allen.
Porthos (ein Croissant in den Mund stopfend):
(unverständliches Gebrabbel mit vollem Mund)
D'Artagnan:
Was?
Athos und Aramis:
Als Mensch wie Musketier ein Vorbild!
D'Artagnan:
Aber er wurde in Unehren entlassen.
Aramis:
Ach, der Kerl, mit dem du soeben gefochten hast...
D'Artagnan:
Der mit der Augenklappe?
Athos:
Die verdankt er deinem Vater. Nur deshalb wurde er entlassen.
Aramis:
Doch wenn du uns fragst, beging er eine Heldentat!
Porthos:
Wochenlang noch hatten die Kinder ihre helle Freude an der schönen neuen Murmel.
Athos:
Wir sollten deinem Vater bald mal einen Besuch abstatten.
D'Artagnan:
Er ist leider tot.
Athos:
Das tut mir leid mein Junge.
Aramis:
Der Herr gibt und der Herr nimmt.
Athos:
Dann obliegt es nun dir, die Ehre des Namens D'Artagnan hochzuhalten.
Darf ich vorstellen, Athos
Porthos:
Porthos
Aramis:
Aramis
Athos, Porthos und Aramis (singen):
Einer für alle und alle für einen mit schimmerndem Degen im Sonnenlicht
Einer für alle und alle für einen und komme was wolle, wir wanken nicht
Seit an Seit stehn wir zusammen
Seit an Seit wie eine Armee