" Sag mir, warum weint ein Dämon,
solch ein stolzer Dämon,
solch ein Wesen wie Du?
Ist es, ist es Angst vor der Einsamkeit,
ist es Angst vor der Bosheit,
läßt es Dir keine Ruh? "
Und er öffnete die Augen und er sah sie fragend an
durch das Glitzern seiner Tränen im Gesicht,
denn er sah das junge Mädchen, das zu töten man ihm befahl,
aber töten konnte er die Schönheit nicht.
" Ich bin ohne Herz, ohne Seele,
bin ein Spielzeug des Meisters,
der den Mord mir befahl,
trotzdem spüre ich mich erbeben,
nähme ich Dir dein Leben,
würde meins mir zur Qual..."
Und sie nahm die bleichen Hände: "Edler Fürst der Finsternis,
laß uns fliehen vor dem Meister, der Dich führt."
Ihre Augen waren voll Liebe, ihre Wangen glühten heiß,
ihre Stimme hatte seinen Geist berührt.
Aber der dunkle Meister war wachsam,
schickte geifernde Bestien
zu verschlingen die Zwei.
Schließlich wurden beide gefunden
und sie bissen ihnen Wunden;
es schien alles vorbei...
Da erhob der schwarze Engel sich, stellte sich der Bestienschar,
und sie wichen voller Angst vor der Gestalt.
Seine schwarzen Augen bebten und sein Haar flatterte wild,
um ihn wurde alles dunkel, wurd es kalt.
Denn er forderte den Meister und der Meister kam herbei,
und sie kämpften in der Tiefe um ihr Leben;
ganz alleine stand sie da, weinte bitter, weinte heiß,
und die Erde unter ihr ein einzig Beben.
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Schließlich floß es Blut aus der Erde
und die Klinge des Dämons
bracht´ dem Meister den Tod.
Ihr Liebster erhob sich über dem Abgrund
als der höchste der Fürsten,
und sein Schwert war blutrot.
Und sie nahm die bleichen Hände: "Fürst des Dunkel, ich bin Dein.
Ohne Dich kann ich und will ich nicht bestehn."
Und er nahm die Schönheit mit sich in das bleiche Licht der Nacht;
niemals wurden beide je wieder gesehn.