Eines Tages, auf meinem Fenster
saß ein Vogel wunderbar.
Und die Mutter, die sagte:
“Geh und fang dir den Vogel!“
Aber ich fing ihn nicht.
Hatte große starke Flügel
und ein fröhliches Gesicht.
Mutter wurde ganz hektisch,
ich geb` zu, er gefiel mir.
Aber ich fing ihn nicht.
Und die Mutter, die drängte
geh, und fang dir den Vogel.
Aber ich fing ihn nicht.
Warum lässt du da fliegen
vielleicht die letzte Gelegenheit,
Aber ich fing ihn nicht.
„Mutter“, sag ich, „eben darum,
weil er jung ist und so schön.
Soll er fliegen weit in die Welt,
dass kein Ring ihn drückt oder hält!“
Darum fang ich ihn nicht.
Das er erst noch ergründe
alle zehntausend Winde!
Darum fang ich ihn nicht.
Dass nicht in solchen Zimmern
seine Flügel verkümmern.
Darum fang ich ihn nicht.
Und da fliegt er, der Vogel.
Mutter sagt: “Na, nun heul nicht!“
Und da heul ich noch mehr.